Tag 2: Jakarta

„Die Hauptstadt Indonesiens wird von ihren BewohnerInnen liebevoll ‚big durian‘ , die große Stinkfrucht genannt. Sie ist groß, riecht im ersten Moment abstoßend und ihren süßen Geschmack kann man oft erst nach einer Gewöhnungsphase genießen“.

Dieser einleitende Satz aus dem Reiseführer zu Jakarta spiegelt unsere Eindrücke dieser 10 Millionen Stadt wider. Zunächst ist man von dem Verkehr, den chaotischen Bedingungen, dem Gestank, dem unvorstellbaren Smog über der City einfach nur erstarrt. Erst nach und nach konnten wir uns mit der Stadt anfreunden und erste positive Eindrücke gewinnen.Wir besuchten heute das maritime Museum der Stadt sowie das Nationalmuseum. Zudem versuchten wir das Nationalmonument zu besichtigen, welches leider schon um 15 Uhr schließt. Wir werden es weiter versuchen…

 

Museum Bahari Blick vom Museum Bahari Museum Bahari Nationalmuseum Nationalmuseum Nationalmuseum Nationaldenkmal

 

Zu unseren abenteuerlichen Erkundungen:Ins Auge sticht sofort der Verkehr. Motorroller, Tuk-Tuk-Taxis (Mopedtaxis, Bajaj), PKWs (hierbei vor allem Japaner z.B. Toyota), Busse, LKWs und auch Pferdekutschen oder von Menschen gezogene Karren bevölkern die Straße. Alle genannten Fahrzeuge teilen sich größtenteils erfolgreich (wir haben noch keinen Unfall gesehen) sowohl die engsten Gassen als auch mehrspurige Stadtautobahnen. Insgesamt scheint auf den Straßen das Recht des Fahrenden zu herrschen. Der der fährt hat einfach recht – egal ob die Ampel rot ist oder ein Fahrverbot die Einfahrt in die Gasse verhindern sollte. Helmpflicht besteht auch als theoretische Leitlinie, ebenso wie eine Maximalbelegung der Motorroller mit zwei Personen – der aktuelle gesichtete Höchststand liegt bei 5 Personen.

 

Vekehr Verkehr Anhänger Familie auf Moped PferdekutschenVekehr

 

Der dadurch entstehende Smog ist für EuopäerInnen ungewohnt und deutlich merkbar. Ein dicker Schleier überzieht die Stadt, Fernsicht ist auch vom Aussichtsturm nur sehr begrenzt möglich, die Sonne dringt kaum durch. Dies tut den heißen Temperaturen aber keinen Abbruch. Stickige 30 Grad und die abgestandene, schmutzige Luft machen das Atmen nicht unbedingt leicht. Es ist daher nicht verwunderlich, dass zahlreiche Einheimische mit Masken herumlaufen. Am Straßenzustand ist deutlich die Priorisierung der VerkehrsteilnehmerInnen abzulesen: Die Gehsteige sind, soweit überhaupt vorhanden, in einem sehr schlechten Zustand. Immer wieder weisen sie große Löcher auf, ansonsten werden sie auch gerne als Verkaufs- oder Gastflächen genutzt. Ein Erkunden der Stadt zu Fuß ist aus unserer Sicht kaum möglich.  Nach diesen Erfahrungen zu Fuß stiegen auch wir auf ein Tuk-Tuk-Taxi um. Mit etwas Verhandlungsgeschick kostete die Fahrt zum Hotel stolze 20.000 Rupien (~ €1,40).

 

Verkaufsstände Fahrt mit einem Bajaj

 

Neben den genannten Verkehrsmitteln stehen auch die sogenannten Transjakarta-Linie und Eisenbahnlinien zur Verfügung. Bei der Transjakarta handelt es sich um eine Speed-Bus-Linie mit eigener Fahrspur (welche auch tatsächlich zumeist frei ist). Diese Busse sind zwar häufig überfüllt, fahren aber in sehr kurzen Intervallen. Bei einem Preis von IDR 3.500 (~ €0,22) pro Strecke (Umsteigen erlaubt) sind sie aber auch eine sehr annehmbare Alternative zu Tuk-Tuk und Taxi. Eine interessante Begebung hatten wir im Zug Richtung Altstadt. Nach dem Einsteigen wurden wir (eigentlich nur Reini) vom Security-Personal höflich in das nächste Zugabteil gebeten. Warum wurde uns erst später klar: Das Abteil in welches wir einsteigen wollten war ein reines Frauenabteil. Anscheinend werden diese bzw. die Trennung in diesem Abteil von Securitys bewacht. Interessanterweise fanden sich doch einige Frauen im „Männerabteil“. Auch eine Durchquerung des Männerabteils ins Frauenabteil war den Frauen zuzumuten.Auffällig ist der strenge Geruch in der ganzen Stadt, vor allem in der Nähe des „Flusses“ oder besser gesagt des Kanals der Stadt stinkt es fürchterlich. Dies ist nicht verwunderlich, wenn man sich den Fluss genauer ansieht. Hier schwimmen Abfälle aller Art. Am Flussrand wird zudem Plastik verbrannt.

 

Kanal/Fluss Kanal/Fluss Müllverbrennung

 

Im chinesischen Viertel (Glodok) besuchten wir einen Markt. Dieser erstreckte sich über mehrere Gassen und Straßen sowohl in Räumen und Hallen als auch einfach am Gehsteig. Am Markt wurde so ziemlich alles angeboten – von Obst und Gemüse bis hin zu Medikamenten und technischen Geräten. Am schlimmsten fanden wir die lebenden Tiere die am Markt verkauft werden. Schildkröten, Ratten, Vögel und Hasen werden direkt auf der Straße zum Verkauf angeboten und müssen bei 30° C in der Sonne in winzigen Behältern ausharren. Neben den lebenden Tieren fanden wir auch tote bzw. halbtote Frösche und Krebse auf dem Markt.

 

Krabben Hasen Schildkröten und Mäuse Nüsse Chinesisches Viertel Frösche VögelMarkt

 

Gegen Abend gingen wir erstmals in einen indonesischen Supermarkt einkaufen. Neben den 10kg Reissäcken in den unterschiedlichsten Sorten, fielen uns das Öl im Sackerl sowie der abgesperrte und abgespeckte Bierkühlschrank ins Auge. Auch österreichische Produkte konnten wir entdecken: Apfelessig von Pfanner und Erdbeer- und Banannensaft von Rauch. Gegessen haben wir schlussendlich zum Frühstück und Abendessen Mi und Nasi Goreng (Nudeln bzw. Reis mit Gemüse und evtl. Fleisch – das Nationalgericht Indonesiens).

 

Reis im Supermarkt

Reis im Supermarkt

Öl im Supermarkt

Öl im Supermarkt

Bier im Supermarkt

Bier im Supermarkt

 

Ingesamt zeigte sich die Stadt heute mit Sicherheit nicht von ihrer besten Seite. Wir hoffen morgen mehr positive Eindrücke schildern zu können, wenn wir den botanischen Garten in Bogor besucht haben. Daneben steht für morgen der Besuch Istiqlal-Moschee und der katholischen Kathedrale sowie das Nationaldenkmal am Plan.

2 Gedanken zu “Tag 2: Jakarta

  1. Tja, trotzdem mal Durian probieren. Die bei uns zu bekommen, ist etwas aufwändiger. PS: Nase zu und durch, wobei ich ja mittlerweile den Geruch dem Geschmack vorziehe?!

    • Durian steht noch auf der ToDo-Liste. Witzigerweise ist der Genuss davon in Zügen verboten 😁

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